Barrierefreier Haupteingang, Katholische Universität Eichstätt
Barrierefreier Umbau des Haupteinganges der Universität an der Ostenstraße unter Berücksichtigung der denkmalpflegerischen Anforderungen
Barrierefreier Haupteingang, Katholische Universität Eichstätt
2017 bis 2018 | 770m²
Bauherr: Kath. Universität Eichstätt-Ingolstadt
Leistung: Freianlagen Lph. 1-9
Der Haupteingang zum Unicampus präsentierte sich vor dem Umbau als einfache Rasenfläche, die von dem Zugangsweg mittig durchschnitten wird. Eine ca. 1,2m hohen Wand als Reminiszenz an die frühere Hofgartenmauer schirmt die zwischen dem historischen Sommerresidenzgebäude und dem Hausmeistergebäude des Unicampus gelegene Fläche zur Ostenstraße hin ab. Der Höhenunterschied zum Brunnenplatz wurde mit einer Betonwand mit vorgelagerten Sitzelementen bzw. für den Weg mit einer Treppe überwunden. Somit war die Barrierefreiheit des Zugangs nicht gegeben. Der Baumbestand war schlecht wüchsig, sodass die Bäume keine raumprägende Wirkung entfalten konnten und der architektonischen Intention somit nicht gerecht wurden. Die Studierenden nutzten die Rasenfläche während des Unibetriebs nur in geringem Maße zum Aufenthalt. Die Baumstämme wurden oft als "Fahrradständer" zweckentfremdet. Die wegbegleitenden Beleuchtungspoller aus Beton waren außer Betrieb.
Der gesamte Gebäudekomplex aus den 1960er Jahren wurde 2018 mit den Freianlagen als Baudenkmal unter Denkmalschutz gestellt.
Um eine bessere topographische Verbindung zwischen Ostenstraße und Brunnenplatz zu erreichen, wird der Zugangsweg sanft geneigt. Hierzu wird der Weg auf der bestehenden Trasse Richtung Brunnenhof in seinem Verlauf eingetieft. Die angrenzenden Wiesenflächen bleiben auf ihrem Bestandsniveau erhalten, der bis auf ca. 70 cm wachsende Höhenunterschied wird durch eine anthrazitfarbige Stahlwand abgefangen. In den ebenen Flächen wird die Stahlkante niveaugleich als Belagsgrenze weitergeführt. Entlang der bestehenden Wandscheiben zeichnet die Oberkante der Stahlwand die bisherigen Treppenstufen nach, sodass hier der ursprüngliche Geländeverlauf weiter ablesbar bleibt und gleichzeitig die freigelegten Fundamente verdeckt werden können.
Zur Eindämmung der wildparkenden Fahrräder werden unmittelbar hinter der Bestandswand an der Ostenstraße 58 zusätzliche Fahrradstellplätze angeboten. Der Untergrund soll überwiegend aus den aufgenommen Granitpflastersteinen des bisherigen Weges mit Rasenfugen ausgebildet werden. Der neue Eingangsweg wird zur Sicherstellung der Barrierefreiheit aus neuen Granitpflastersteinen mit geschnittener Oberkante hergestellt. Die bestehenden Fahnenmaste verbleiben am Standort, die Infotafel wird lediglich versetzt.
Es wird eine neue Bepflanzung mit standortgerechten Laubbäumen vorgeschlagen, die in einem rechteckigen Raster angeordnet sind und somit eine formale Zäsur am Haupteingang bilden und diesen auch in seiner Wahrnehmbarkeit von der Ostenstraße aus stärken. Der Eingangsbereich stellt somit nicht nur eine transitorische Fläche dar, sondern wird mit seinen baumüberstandenen Rasenplateaus zu einem eigenständigen Bereich mit hoher Aufenthaltsqualität.
Die bestehenden Stützwände sollen erhalten bleiben. Als Ergänzung wird eine Neuordnung der ca. 30 Fahrradständer am westlichen Rand des Brunnenplatzes vorgesehen, die zusätzlich mit einer transparenten Überdachung wettergeschützt werden.
Zur Sicherstellung einer ausreichenden Beleuchtung wird vorgeschlagen, die bestehenden T-förmigen Betonpoller sowie die Beleuchtung der Wandscheiben mit moderner energiesparender LED-Technik instand zu setzen. Zusätzlich soll ein in die Stahlwand integriertes Lichtband den Weg ausleuchten.