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Jardin temporaire am Stahlhof, Belval

Temporäre Gestaltung einer Brachfläche im Zentrum Belvals zur Integration in das neue städtebauliche Gefüge

Jardin temporaire am Stahlhof, Belval
2010 bis 2012 | 6.000m²
Bauherr: Agora Société de développement
Leistung: Freianlagen Lph. 1-3 und 5-9

Im Süden Luxembourgs entsteht seit den 2000er-Jahren auf einer 120ha großen Brache der Stahlindustrie das bedeutsame städtebauliche Entwicklungsgebiet Belval für ca. 7000 Einwohner und 20.000 Arbeitsplätze. Im Herzen des Gebietes wird eines der Baufelder aus eigentumsrechtlichen Gründen noch mehrere Jahre brachliegen, während die angrenzenden Baukörper und öffentlichen Räume bereits genutzt werden.

Eine temporäre Gestaltung soll in dieser Übergangszeit den Ort von einer Restfläche in einen charaktervollen Aufenthaltsort - einen temporären Garten - verwandeln.
Da sämtliche Straßentrassen ca. 5m über das bestehende, durch die Stahlindustrie belastete Gelände aufgeschüttet wurden, liegt das Baufeld unterhalb einer hohen Böschung und ist von oben aus gut einsehbar. Eine Seite wendet sich dem „Stahlhof“ als zentralem Platz des neuen Stadtquartiers zu. Das Projekt musste aufgrund seines temporären Charakters mit geringen Baukosten realisiert werden. Die Bodenfläche des Grundstücks selbst besteht aus schlackehaltigem Schüttmaterial, das möglichst nicht aufgegraben werden darf. Wichtiges Planungsziel war darüber hinaus, dass sich sofort nach der Realisierung eine starke visuelle Wirkung entfaltet.

Zunächst wurde das gesamte Baufeld mit einer Schicht aus dunkelgrauem Schlackesplitt versehen, um es in einen einheitlich präsentablen Zustand zu versetzen. Ein aufgelegtes Raster aus Schlackequadern und Solitärgräsern besetzt die Fläche und verhindert wildes Parken oder Lagern.

Herz und Zentrum des temporären Gartens ist das Baumfeld aus von anderen Baufeldern verpflanzten alten Ulmen. Aus den vorhanden Bruchsteinen aus Beton und Schlacke wird eine Trockenmauer geschichtet, die den Rahmen des Ulmenfeldes bildet. Ohne tiefe Auskofferung kann so ausreichender Wurzelraum für die großen Bäume geschaffen werden. Zusammen mit der Rasenfläche auf dem Feld entsteht ein lichtgrüner Kontrapunkt im dunklen Splitt. Zur Überhöhung des Farbeffekts wird eine Spur aus rotem Glassplitt am Fuß der Trockenmauer gezogen. Das Rot des Splitts nimmt die Farbigkeit der angrenzenden Baukörpers auf.

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