Kreisel Lorentzweiler
Integration von Verkehrsbauwerken in den Landschaftsraum durch Vegetationselemente
Kreisel Lorentzweiler
2004 bis 2006
Bauherr: Ministère des travaux publics
Leistung: Entwurfskonzeption
Der Echangeur Lorentzweiler ist ein besonderer Ort an der Route du Nord. Er liegt an der Hangkante des Alzettetales und zwischen den grossen Bauwerken des Tunnels und der Alzette-Talbrücke. Der Kreisel integriert drei Verkehrsstränge: Die Autobahn mit ihren Auf- und Abfahrten, die Route Nationale n°7 und die parallel verlaufende CFL-Strecke. Ziel der Planung ist es, jeder Verkehrsstrecke ihren eigenen Charakter zu geben und dabei das Gesamtbauwerk in den sehr prägnanten Naturraum zu integrieren.
Die Route du Nord wird als stärkstes Element zum Bauwerk, einem Natursteinkörper, der sich bis zum Kreisverkehr zieht. Die Auf- und Abfahrten führen durch Wiesen mit besonderen Sträuchern an diesem Sockel entlang. Bis an ihre Aussenkanten reicht der Wald aus Buchen und Eichen heran, der als natürliche Vegetation den Hang des Alzettetals bedeckt. Die Trasse ist wie ein Scherenschnitt aus dem Wald herausgeschnitten und erhält eine ganz eigene Gestalt und Vegetation. Die nötigen Lärmschutzwälle und Wirtschaftswege dagegen verschwinden in der Waldfläche.
Die Route Nationale, die an der Hangkante entlang führt kreuzt die Autobahn im Kreisverkehr. Durch eine Baumreihe entlang der Strasse wird ihr Weg eindeutig markiert und von den Auf- und Abfahrten unterschieden.
Die parallel laufende Bahnlinie muss unter der Autobahn hindurch geführt werden. Die hierfür nötige Aufschüttung wird durch ihre Form und die Bewaldung in den Hang integriert. Allein der Beginn der Talbrücke der Route du Nord tritt wieder als Natursteinbauwerk in Erscheinung.
Die Einfahrt in den Tunnel Grouft von Lorentweiler aus liegt in der bewaldeten Hangkante nahe des Dorfes. Ziel ist die Integration der Einfahrt in den Hang. Die natürliche Waldvegetation soll sich so nahe wie möglich an die Tunneleinfahrt heranreichen, das Einfahrtsbauwerk aus der Ferne so wenig wie möglich sichtbar sein.
Die alzetteseitige Einfahrt in den Tunnel Gousselerbierg liegt an einem flacheren, unbewaldeten Hangstück. Sie ist deutlicher sichtbar. Auch hier soll das Bauwerk mit seinen Nebengebäuden (Bâtiment technique) durch die Topographie und die Vegetation in den Hang integriert werden.
Durch hangparallel verlaufende Heckenstreifen (freiwachsende Hecken mit Säumen) und einzelne Baumreihen aus Wildobstbäumen werden die neu anmodellierten Erdmassen in die bestehende Landschaft eingebunden.
Um das von den Verkehrsflächen ablaufende Regenwasser zurückzuhalten, werden Retentionsbauwerke nötig. Diese können durch eine gute Bepflanzung zu neuen Feuchtlebensräumen für verschiedenste Pflanzen und Tiere werden.