Parc Gerlache, Differdingen
Neugestaltung des alten Stadtparks Parc Gerlache und Umgestaltung der Rue Adolphe Krieps zu einem platzartigen Fußgängerbereich
Parc Gerlache, Differdingen
2003 bis 2005 | 10.000m²
Bauherr: Ville de Differdange
Planungspartner: Schroeder et Associés
Als räumliches Konzept ist dem Park eine zentrale Parkwiese mit umgebenden, jeweils unterschiedlich ausgeformten, transitorischen Randbereichen intensiver Nutzung und Ausstattung zugrundegelegt. Im nördlichen Teil wird der vorhandene Höhensprung zur Ausbildung einer Bastion mit Stufenanlage genutzt, die sich aus dem oben gelegenen Platz und der Rue Adolphe Krieps entwickelt. Die bisher wenig genutzten Randzonen werden so für die Nutzer verfügbar gemacht.
Die zentrale Parkwiese stellt den Mittelpunkt des Parks dar und ist weitgehend befreit von Einbauten. Sie wird lediglich von untergeordneten Wiesenpfaden durchzogen und von einzelnen Bäumen und kleineren Baumgruppen gegliedert. Während die Parkwiese zum Lagern und Spielen genutzt werden kann, vermittelt sie Besuchern der angrenzenden Wege und Randbereiche das wichtige Gefühl einer parkartigen Weite. Zum westlichen Randbereich verdichten sich die Bäume.
Die bestehenden Rasenflächen werden durch bodenverbessernde Maßnahmen und teilweise Neuansaat zu robusten Rasenflächen weiterentwickelt. Die vorhandenen Pflanzflächen werden in die Randzonen und auf die Wasser-Blumen-Terrasse verlagert. Das Denkmal von Emile Mark wird in der Achse des Baumdaches auf den Bastionen aufgestellt. Bänke und Wege werden aus der Mitte geholt und in die Randzonen verlagert.
Die Taschengärten im östlichen Randbereich sind eingefasst durch geschnittene Hecken, die zur Rue Michel Rodange hin abschirmen, aber auch zwischen den Kompartimenten großzügige Parkeingangsräume bilden. In Ihnen können intensive Gartenelemente untergebracht werden, da sich durch ihre Lage am Parkrand geschütztere Standorte ergeben. Die Lage der Hecken ist auf die Standorte der Bestandsbäume abgestimmt. Unter den Bäumen soll eine Vegetationsgesellschaft aus Waldbodenpflanzen etabliert werden, die im Jahreslauf verschiedene Blühaspekte aufweist. Sie hat gleichzeitig bodenverbessernde Aufgaben. In den Randzonen zum Parkweg hin kann die Pflanzung durch besondere Stauden oder Wechselpflanzungen ergänzt werden.
Die Wasser-Blumen-Terrasse bildet den nördlichen Abschluss der zentralen Parkwiese und liegt unterhalb der Parkbastion. Sie wird intensiv mit Wasser und Pflanzen gestaltet, die sowohl zum direkten Aufenthalt einladen, als auch dem Betrachten von oben - von den Bastionen und Sitzstufen - dienen. Die Wasser- und Blumenflächen sind in ein Band aus großformatigen Platten mit runden Kanten eingelassen. Die drei Wasserbecken enthalten verschiedene Wasserspiele. Zwischen den Brunnenbecken sind die Blumenbänder angeordnet. Die Pflanzung wird aus einer dauerhaften Strukturpflanzung (Gräser, Buxus) gebildet, die mit jährlich variierenden Wechselpflanzungen ergänzt werden kann. Eine Sitzstufe bildet die Kante und den Übergang zur Parkwiese.
Die Parkbastionen im Norden erweitern die Fläche des neuen Fußgängerbereiches der Rue Adolphe Krieps. Sie werden großteils von einem schattenspendenden, architektonisch geschnittenen Baumhain überdacht und dienen als Freisitze der Cafés, für Veranstaltungen etc.. Von den Bastionen aus hat man einen weiten Ausblick über den Park und die Wasser-Blumen-Terrasse. Großzügige Treppen um das Pavillon-Ensemble herum und zwischen den Bastionen in Kombination mit Sitzstufen verknüpfen die neugestaltete Avenue de la Liberté über den Platz am Pavillon mit dem Park. Das Baumdach bildet zusammen mit der Bastion den nördlichen räumlichen Abschluss des Parks.
Die Parkeingänge werden mit künstlerisch gestalteten Eingangselementen mit einer Stahl-Licht Installation und Eingangsräumen aus geschnittenen Hecken am Ostrand und an den südlichen Eckpunkten klar definiert.
Die existierenden Bäume sind die wichtigste Grundlage für die Umgestaltung des Parks. Das Konzept für die Neuorganisation des Parks berücksichtigt deshalb die bestehenden großen Bäume und integriert sie in die neue Gestalt des Parks. Für den Bau der Bastionen an der Nordseite wird die Verpflanzung von zwei großen und einigen kleineren Bäumen nötig. Die Bäume werden innerhalb des Parks verpflanzt.
Ein neuer Kleinkindspielplatz soll im westlichen Randbereich angelegt werden. Er ist zur Rue de la Greve nationale durch die bestehende Stützmauer begrenzt. Zum Park hin wird er eingefriedet, so dass kleine Kinder die gesamte Spielplatzfläche ungefährdet nutzen können. Ein sonniger Sandbereich mit einem angelagerten Holzplateau dient als zentrale Spielfläche. Die angrenzende Rasenfläche ist mit einigen kleineren Spielgeräten ausgestattet. Die Strauchpflanzung an der Rückseite wird aus heimischen „bespielbaren“ Gehölzen wie Weiden, Hasel oder Kornellkirschen zusammengestellt.