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Stadtparkweiher Nürnberg

Sanierung des verlandeten Gewässers aus den 50er-Jahren mit seinen Uferkanten aus Beton, sowie Neugestaltung der umgebenden Wege- und Platzflächen

Stadtparkweiher Nürnberg
2013 bis 2015 | 22.000m²
Bauherr: Stadt Nürnberg
Planungspartner: Christofori & Partner
Leistung: Freianlagen Lph. 1-9

Bei der Sanierung des Stadtparkweihers wird das Ziel verfolgt, die Anlage aus den 50er-Jahren in ihrer Formensprache zwar grundsätzlich zu erhalten, jedoch die bestehenden Probleme mit der Wasserqualität durch eine pflegeextensive Wasserbewirtschaftung nachhaltig zu beseitigen. Bei der Sanierung sollen auch die Uferkanten aus Ortbeton erneuert und die umgebenden Wege- und Platzflächen neu gestaltet werden. Die Planung orientiert sich weitgehend an der Bestandsmodellierung des Parks. Die vorgefundenen Höhen werden aus Rücksicht auf den zu erhaltenden Baumbestand größtenteils übernommen, lediglich im Bereich der Weiherinsel wird eine Veränderung vorgenommen: Da der Wasserarm zu gering durchströmt wird und daher schnell verlandet, wird er verfüllt und die Insel dem Festland angeschlossen. Auf diese Weise entsteht eine neue Uferwiese, die den Parkbesuchern zukünftig als zusätzlicher Aufenthaltsort am Wasser zur Verfügung steht. Am südöstlichen Seeufer wird ein Platz am See entwickelt und mit einer Seeterrasse in der Mitte des östlichen Ufers ergänzt, um den Uferbereich hier besser nutzbar zu machen. Die Plätze werden mit einem Patchwork aus Granitpflaster und -platten in wildem Verband ausgeführt. Die Wegeverbindungen werden aus großformatigen Granitplatten in Anlehnung an den Bestand gebildet. Ein Großteil des Materials ist wiederverwendet und stammt hierbei aus dem vorhergehenden Abbruch oder historischen Beständen des Auftraggebers. So fügt sich die Materialverwendung gut in die übrigen Parkflächen ein. Der Platz am Neptunbrunnen soll hingegen mit neuem Granitpflaster mit geschnittener Oberkante ausgestattet werden, um einen gut begehbarer Belag hinsichtlich der Barrierefreiheit sicher zu stellen. Die Wegeführung am Schillerdenkmal wird angepasst und durch einen kleinen Vorplatz ergänzt, um dem Denkmal mehr Raum und Aufenthaltsqualität zu geben und das Konfliktpotential mit den Radfahrern aufgrund der beengten Situation zu entschärfen. Die bestehende Ufermauer am Uferplatz wird durch eine neue Betonwand mit Granitvormauerung ersetzt. Das Geländer wird als handwerklich gefertigte, lackierte Stahlkonstruktion ausgebildet. Die Stufenanlagen ersetzen die ehemalige Böschung und schaffen eine Verbindung zum Wasser mit Sitz- und Treppenstufen. Die Wassereinspeisung des Weihers erfolgt im Norden über einen neu geplanten Tiefbrunnen und südwestlich der Brücke über eine Zuleitung aus einem vorhandenen Tiefbrunnen. Die Überlaufbereiche in die Sickerzonen befinden sich im Süden des Weihers, so dass eine Durchströmung des gesamten Gewässers gewährleistet ist. Ein kompletter Wasseraustausch wird ca. alle zwei Wochen erreicht. Die Sickerflächen sind so dimensioniert, dass auch ein extremes Regenereignis gepuffert werden kann. Die weitere Sauerstoffanreicherung erfolgt durch eine schwimmende Fontäne, die gleichzeitig ein attraktives Wasserelement darstellt. Die Ausstattung entlang der Wege und Plätze am See besteht aus paarweise angeordneten Einzelbänken mit Lehne und Sitzgruppen. Der Platz am Neptunbrunnen wird mit langen Bänken, die die geschwungene Form des Platzes nachempfinden, ausgestattet. Die bestehende Einfassung der Wasserfläche aus Ortbeton ist nicht sanierungsfähig und muss erneuert werden. Der Uferrand wird nun aus hochwertigen geschwungenen Betonfertigteilen gebildet und behält auf diese Weise die historische Linienführung und Entwurfsintention. Dabei wird das Ufer insgesamt flacher als im ehemaligen Bestand ausgebildet, um ein besseres Herantreten an das Wasser zu ermöglichen. Auch die bestehende Lehmdichtung wird komplett erneuert. In einigen Bereichen beidseits der Brücke und in der Abfischgrube wird das Ufer naturnah ausgebildet und mit einer Flachwasserpflanzung versehen. Die Sickerzonen sind mit einer wechselfeuchten Pflanzung auf sickerfähigem Filtersubstrat bepflanzt. Am Uferrand bildet eine Pflanzung aus Gräsern und Großsstauden den Abschluss. In Teilbereichen an der Brücke und bei den Sickerzonen werden submerse Wasserpflanzen zur Reinigung des Wassers eingesetzt. Neue ergänzende Baumpflanzungen werden auf der neuen Uferwiese und am Platz am See getätigt. Als Kulissenpflanzung für das Schillerdenkmal werden schmalkronige, kleine Säulenbäume als Ersatz für die ausgewachsene Eibenhecke vorgeschlagen. Platzbegleitend werden Vegetationsbänder aus gestuften Gräser- und Staudenpflanzungen, sowie Schnitthecken als Rahmen für den Platz am Neptunbrunnen vorgesehen. Naturnahe Wasserrandpflanzungen bilden an den Naturufern den Übergang zur Rasenfläche.

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