Wohnsiedlung Josef-Seliger-Straße, Ottobrunn
Wohnumfeldgestaltung für die Wohnanlage bestehend aus 12 Gebäuden mit 140 Wohneinheiten und gemeinsamer Tiefgarage in 2 Bauabschnitten
Wohnsiedlung Josef-Seliger-Straße, Ottobrunn
2012 bis 2020 | 13.000m²
Bauherr: Baugesellschaft München Land
Architekten: goergens + miklautz architekten
Leistung: Freianlagen Lph. 1-9
Die bestehende Josef-Seliger-Siedlung in Ottobrunn aus 1950er Jahren wird abgebrochen und städtebaulich neugeordnet. Die städtebauliche Konfiguration der Gebäude jeweils parallel zur Straße und zur Bahnlinie erzeugt auf dem dreieckigen Grundstück einen geschützten Innenbereich. Quergebäude gliedern diesen Innenbereich in 3 Teilbereiche. Die Terrassen und Balkone sind nach Südwesten oder Südosten ausgerichtet, die Hauseingänge sind an den nördlichen Fassaden situiert.
Die Grünräume sind als halböffentliche Freiräume konzipiert, eine Zuordnung zu den Erdgeschoßwohnungen in Form von Mietergärten ist nicht vorgesehen. Die drei Teilräume sind über einen zentralen Weg miteinander verbunden und mit dem öffentlichen Wegenetz verknüpft. Der Freiraum erscheint als fließende, baumbestandene Wiesenlandschaft. Pflanzbänder an den Eingangsfassaden zonieren den Freiraum im Übergang zu den Eingangsbereichen. Plätze und Spielbereiche sind ohne formalen Bezug zu den Gebäuden als 'Inseln' in die Landschaft eingesetzt. Ein innenliegendes Wegenetz erschließt verbindet die Teilräume untereinander und erschließt die Gebäude, die nicht über den öffentlichen Gehsteig angebunden sind.
Das Gelände ist verkehrsfrei und nicht von Kraftfahrzeugen befahrbar. Die notwendigen Stellplätze sind in der Tiefgarage untergebracht, deren Abfahrt in eines der Gebäude integriert ist. Besucherstellplätze sind entlang der Josef-Seliger-Straße angeordnet. Die Zufahrtsmöglichkeiten für Feuerwehr und für den Unterhalt sind über zwei Zufahrten sichergestellt. Am nordöstlichen Grundstücksrand begrenzt der öffentliche Gehsteig das Gelände und erschließt die hier angeordneten Gebäude. Der innere Freiraum ist durch ein Nord-Süd ausgerichtetes Wegenetz erschlossen, über das vorwiegend die Maisonette-Wohnungen angeschlossen sind, sowie eine innere Verbindung der Freiräume sichergestellt wird. Stichwege verknüpfen zum öffentlichen Gehsteig im Osten und binden die Hauseingänge der querliegenden Häuser an.
An mehreren Stellen weiten sich die Wege platzartig auf und werden mit großzügigen Sitzgelegenheiten akzentuiert. Angelagert daran sind jeweils Spielplätze. Die Hauseingänge binden jeweils auf Breite des Fassadenrücksprungs an das Wegenetz an, so dass hier großzügige kommunikative Eingangsbereiche entstehen. Jedem Hausgang sind ausreichend Fahrradstellplätze zugeordnet. Die rückwärtigen Gartenbereiche sind durch schmale untergeordnete Wege aus Trittplatten erschlossen.
Die Spielbereiche sind für unterschiedliche Altersgruppen ausgelegt. Der nördliche Spielbereich ist für Kleinkinder von 0-6 Jahren vorgesehen und mit mehreren Spielgeräten sowie einem Sandspiel ausgestattet. Am mittleren Platz (Treffpunkt) ist ein weiterer, aber untergeordneter Kleinkindspielbereich als Sandkasten mit einem Spielgerät angelagert. Im Süden befindet sich der größte Spielplatz des Gebiets für Schulkinder von 6-12 Jahren mit einem großen Spiel-, Sport- und Kletter-Kombinationsgerät, Tischtennisplatte sowie eine baumbestandene Wiese mit Findlingen als Sitz- und Spielsteine. Die angelagerten platzartigen Aufweitungen des Wegenetzes mit großzügigen Sitzmöglichkeiten dienen als Treffpunkt und können mit Kinderfahrzeugen befahren werden.
Alle Erdgeschosswohnungen haben Zugang zu den Außenanlagen über eine zugeordnete Terrasse, die sich unterhalb der Balkone der Obergeschosse befindet. Eine private Zuordnung von Gartenflächen ist nicht vorgesehen. Zur Abschirmung zwischen den Terrassen und gemeinschaftlichen Grünanlage stehen einzelne Solitärsträucher im Rasen. Entlang der Fassaden der Hauseingänge sind Pflanzstreifen aus Stauden, Gräsern und Kleingehölzen vorgesehen. Sie dienen der Orientierung und schirmen die Erdgeschosswohnungen von den Wegen ab. Als Abschirmung und Schutz zur Bahn wird der bestehende Vegetationsgürtel im Westen erhalten. In den Grünflächen sind Einzelbäume und Baumgruppen aus Laubbäumen vorgesehen, die mit ihren Kronen auch die befestigten Flächen beschatten.